Zwischen den Zeilen


„Einen Drachen retten auf einer Seite? Das ist mal eine Herausforderung“, fluchte der größere der beiden Metagnome.

„Immerhin gilt uns die Überschrift.“ Seine Gefährtin grinste. „Wir sind die Helden der Geschichte. Also los!“


Allmählich wurde es dem kleinen Drachen langweilig. Er war seit dem Morgen in diesem verflixten Turmzimmer eingesperrt, und es sah ganz danach aus, als müsste er die Nacht hier verbringen. Pah!


Die Metagnomin hatte sich bereits zwischen die ersten beiden Absätze gedrückt. Jetzt zog sie ihren Kumpanen zu sich heran und blickte nach unten. „Echt eng hier. Wir müssen springen!“

„Also gut. Wie weit?“

„Zwei Absätze, die sind aber ziemlich lang.“


Der kleine Drache lief einmal im Kreis, pustete dabei seinen schröcklichen Feueratem gegen das einzige Fenster. Vergeblich, so schröcklich war sein Odem nicht - außer für Menschen, die hielten im Gegensatz zu diesem verflixten Fenster einfach nichts aus.

Trotzig reckte der kleine Drache seine Flügel und berührte dabei die Holzdecke. Das war nicht gerecht! Wie hätte er ahnen können, dass der gesamte Marktplatz samt Ständen und Leuten sofort in Flammen aufgehen würde? Danach hatte er bei seinen hektischen Entschuldigungen auch noch den Dorfschulzen abgefackelt, und prompt fand er sich hier eingesperrt. Jetzt schmorte er hier - auf kleiner Flamme. Der kleine Drache seufzte.


Die Metagnome landeten unsanft zwischen den Zeilen. Fluchend rieb die Gnomin sich den Hintern.


Plötzlich hörte der kleine Drache ein Scharren. Dort, unter dem Fenster war ein Spalt. Zu schmal, um eine Kralle hindurchzuzwängen, aber das waren doch… Stimmen?


„Denk dran, seine Mutter hat gesagt, dass er das mit dem Feuer noch nicht unter Kontrolle hat.“

„Sonst wäre er kaum hier, oder?“


Aufgeregt beugte der kleine Drache sich tiefer. Tatsächlich, da kamen Schlüsselgnome - seine Rettung!

Er holte Luft und stieß einen Jauchzer aus. Rauch kräuselte sich über seinen Nüstern.

Ups!